BLUDENZ "Die Sache Jesu braucht Begeisterte." Wohl Millionen Male erklang dieses - vor fast genau 50 Jahren entstandene - Lied von Alois Albrecht (Text) und Peter Janssens (Melodie) im gesamten deutschen Sprachraum. Vokal und instrumental. In Kinder- und Jugendgottesdiensten, Gebetskreisen, Kirchenkonzerten und Klassenzimmern im Rahmen des Religionsunterrichts.
An den Song "Die Sache Jesu braucht Begeisterte" fühlte man sich am vergangenen Sonntagvormittag in der Heilig-Kreuz-Kirche in Bludenz erinnert. Die örtliche Pfarre hatte zur Messfeier mit Kinderkirche und Vorstellung der 36 diesjährigen Erstkommunionkinder geladen. Kaplan Mathias Bitsche machte in seiner Predigt deutlich aufmerksam, dass die Generation heute dafür verantwortlich ist, welche Glaubensbotschaft an die Jungen weitergegeben wird. Es geht um die Zukunft der Kirche. In Taufgesprächen ergebe sich fallweise die Frage, weshalb die Eltern ihr Kind bzw. ihre Kinder taufen lassen wollen, erzählte der Kaplan. "In unserem Christsein haben wir mit der Botschaft von Jesus etwas Wichtiges mit auf den Weg bekommen, vor allem von unseren Großeltern", antworten die Eltern der Täuflinge beispielsweise. Nachfragend erfährt Kaplan Bitsche in den Taufgesprächen von den Eltern, dass es ihr Wunsch ist, ihren Glauben in Jahrzehnten auch an ihre eigenen Enkel weiter geben zu können. "Das habe ich von Oma und Opa gelernt", würde der Nachwuchs dann sagen.
Zu bedenken gab der Priester in der Messfeier am Sonntag: "Wir können in den Pfarren die größten und besten Programme organisieren, Action machen und Kindergottesdienste feiern. Die sind wichtig, und es ist genial, dass so viele da sind. Aber uns muss klar sein: Wenn ihr in euren Familien und an dem Ort, wo ihr lebt, nie von Jesus sprecht, tut das auch sonst niemand!" Bitsche ermutigte die Eltern der (Erstkommunion-)kinder, ihnen Gebete wie das "Vater unser" und vieles andere, das zum Glaubensleben dazugehört, beizubringen. Das Beten sei immer wichtig, also in guten und schlechten Tagen, betonte Bitsche. Seine Bitte ist, den Kindern diese Botschaft mitzugeben: "Gottes Zusage an jeden einzelnen von uns Menschen ist bedingungslos, auch wenn etwas schief geht. Du bist gewollt, von Gott und den Menschen. Jesus sitzt bei dir im Boot deines Lebens!"
Damit bezog sich der Kaplan auf das Motto der diesjährigen Vorbereitung auf das Fest der Erstkommunion, "Mit Jesus im Boot", am Sonntag, dem 22. Mai 2022 in der Heilig-Kreuz-Kirche in Bludenz. "Zur Pfarre Heilig-Kreuz gehören schon traditionell die Volksschule Mitte und die Volksschule St. Peter. Dieses Jahr feiert auch die Lernwerkstatt Brunnenfeld (Sonnengarten) mit. Ich habe sie eingeladen und wir gehen jetzt unseren Erstkommunionweg gemeinsam", teilte Pastoralassistent Mladen Milic im Gespräch mit. Die vielbesuchte Kinderkirche, die am Sonntag zum dritten Mal stattfand, gestalteten die Erstkommunionkinder gemeinsam mit ihren Eltern in der Unterkirche. Die Eltern und Kinder sind in fünf verschiedene Tischgruppen eingeteilt. Die Eltern sind "voll motiviert" und die Kinder "sehr begeistert", stellte Milic erfreut fest. Die drei wichtigsten Säulen bei der Vorbereitung auf das große Fest sind die Familie - sie ist die wichtigste Säule -, die Schule und die Pfarre", erklärte der Pastoralassistent. Den Eltern und Familien legt er ans Herz, "mehr über die Erstkommunion, den Glauben und religiöse Fragen zu sprechen und natürlich auch zu beten".
Die Pfarre wünscht sich, dass die Kinder in den Sakralraum kommen, diesen genau kennen lernen und sich da wohl fühlen. Vielleicht so wohl, dass sie bereit sind, die sympathische Ministrantengruppe zu verstärken. Möglich ist zudem die Teilnahme an der Sternsingeraktion 2022, welche bereits beworben wird. Die erste Sternsingerprobe steht Ende des Monats auf dem Programm. Bei den Ministranten wird es nach aktuellen Stand heuer sechs Neuzugänge geben. Nachdem die interessierten Kinder fleißig geübt haben, dürfen sie zu Weihnachten erstmals den Dienst am Altar versehen. Die Aufnahmefeier für die neuen "Minis" wird es im Frühjahr geben.