Liebe Freunde und Förderer unserer Heilig-Kreuz-Kirche,
heute ist ein besonderer Moment: Das Kreuz unserer Kirche leuchtet wieder. Lange Zeit lag es im Dunkeln – jetzt strahlt es erneut über die Dächer unserer Stadt. Dass dies möglich wurde, verdanken wir vor allem drei Dingen:
Das Kreuz ist ein Geschenk – ein Präsent – für unsere Pfarre, aber auch für ganz Bludenz. Denn es gibt viele, die sich mit Herzblut für unsere Kirche einsetzen: Mesnerinnen, Reinigungsteams, Pfarrkirchenräte, Frauen und Männer, die sich um Erhaltung und Gestaltung kümmern. Doch Engagement allein reicht nicht – eine Kirche muss man sich auch leisten können. Deshalb ist dieses leuchtende Kreuz nicht selbstverständlich. Es ist ein Geschenk an uns alle.
Das Wort „Präsent“ hat jedoch noch eine tiefere Bedeutung: Gegenwart. Als ich mit den späteren Sponsoren beim Kaffee saß, war „Präsenz“ das zentrale Thema. Denn das strahlende Kreuz sendet eine klare Botschaft:
Wir sind da.
Hier lebt eine Gemeinschaft, die sich unter dem Zeichen des Kreuzes versammelt. Kirche ist nicht nur Gebäude – sie ist lebendig. Und das darf sichtbar sein.
Doch damit diese Botschaft glaubwürdig bleibt, braucht es jeden Einzelnen von uns. Jeder ist eingeladen, dem Kreuz ein Gesicht zu geben. Ein Gesicht, das Licht bringt – gerade dorthin, wo es fehlt: in Krankheit, Sorgen, Einsamkeit, Verzweiflung. Das Kreuz ruft uns auf, hinzusehen, mitzufühlen, da zu sein. So wird der Geist Gottes nicht nur sichtbar – sondern auch spürbar in unserer Stadt.
Und das Kreuz sagt noch mehr:
Nicht nur wir sind präsent – Gott ist es auch.
In all unseren Kreuzwegen, im Alltag und im Leben: Gott geht mit. Wie die LED-Leuchten durch das Betonkreuz fließen, so durchdringt auch Gott unser Leben. Selbst durch Leid und Dunkelheit hindurch kann Licht entstehen. Wie es in der Lesung heißt: „Nachdem er vieles ertrug, erblickt er das Licht.“
Das Kreuz ist ein Zeichen: Wir sind präsent – und Gott ist es auch.
Aus diesem Bewusstsein dürfen wir leben und das neue Kreuz segnen.