Recyceln heißt auch Herausforderung
Sabine schätzt es, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. „Das Nähen an sich kostet gar nicht so viel Zeit, aber das Ausprobieren und Experimentieren, wie die Stoffe zusammenpassen, das kostet einiges an Hirnschmalz“, gibt sie zu. Oft leistet ihr dabei ihre Katze Gesellschaft, die sich gerne auf den Stoffen ausbreitet und es sich gemütlich macht. Und so glitzert und funkelt es überall in Sabines Haus, weil gelegentlich goldene Fäden vom Stoff abfallen und sich im ganzen Haus verteilen. „Es ist, wie es ist“, sagt sie mit einem Lächeln.
Die Arbeit als Sternsingen-Organisatorin und das Neugestalten der Gewänder macht Sabine ehrenamtlich – und das mit vollem Herzblut. Sie organisiert die zehn Sternsingergruppen, sorgt dafür, dass sie Verpflegung bekommen und die richtigen Routen gehen. Zudem besucht sie Schulen und erklärt den Kindern die Bedeutung des Sternsingens, denn für die Menge an Häusern die sie abdeckt braucht sie viele Sternsingerkinder. „Mir ist wichtig, dass jedes Kind in die Sternsingergruppe kommt, die es sich wünscht, und auch die Rolle bekommt, für die es sich beworben hat.“
Besonders stolz ist Sabine darauf, dass drei ihrer Enkelkinder ebenfalls als Sternsinger aktiv sind. Durch ihre Tochter, die sich in der Pfarre engagiert, kam sie überhaupt zu diesem Ehrenamt. Sabine sieht es als Bereicherung, ihre Zeit zu schenken: „Meine Zeit ist meine Spende. Man muss nicht für alles Geld bekommen. Alles, was man austeilt, kommt zurück, darum teile ich lieber Gutes aus“, sagt sie mit einem warmen Lächeln.
Nachhaltigkeit und Gutes tun als Motivation
Sabine liebt das Nachhaltige an ihrer Arbeit. Sie überlegt sogar, im nächsten Jahr gemeinsam mit der Dreikönigsaktion einen Nähworkshop anzubieten, um alten Sternsingerkleidern neues Leben zu verleihen.
Mit viel Hingabe, Kreativität und dem Wunsch, Gutes zu tun, verleiht Sabine Cazzolli dem Sternsingen in Bludenz-Heiligkreuz nicht nur einen neuen Glanz, sondern auch eine besondere Wärme.