Im vergangenen Jahr feierte die Stadtmusik Bludenz selbst ein Jubiläum, ihr 175-jähriges Bestehen. Und so, wie die Stadtmusik ein Verein ist, der aus Bludenz nicht mehr wegzudenken ist, so ist die Hl. Kreuzkirche ein Sakralbauwerk, ohne das man sich das Städtle nur sehr schwer vorstellen kann. Für die Stadtmusik war es am vergangenen Sonntag jedenfalls Ehrensache, beim Fest „90 Jahre Hl. Kreuzkirche" dabei zu sein und dem Festgottesdienst musikalisch eine besondere Note zu verleihen. Thomas Folie, Pastoralleiter des Seelsorgeraumes Bludenz und Gemeindeleiter der Pfarre Hl. Kreuz, dankte dem Verein für die Mitgestaltung des Festes - trotz des vollen Terminkalenders.
Wie nur bei seltenen Anlässen üblich, legte sich der Klang des fünfstimmigen Geläutes der Hl. Kreuzkirche sowohl vor der Messe als auch danach über die Stadt. „Wir feiern heute unser Hoffnungsfest, denn das Kreuz ist für uns das Zeichen der Hoffnung", betonte der Leiter des Seelsorgeraumes Bludenz, Pater Guido Kobiec, in seinen Grußworten. Besonders freute es ihn, dass Mitbrüder des Franziskanerordens, die anlässlich des 28. Bludenzer Klostermarktes angereist waren, der Liturgiefeier beiwohnten. Am Ende der Messfeier mit Kinderkirche und Schultaschensegnung wies Historiker auf die neue Ausstellung zum Kirchenjubiläum hin. Danach luden der Pfarrgemeinderat und Pfarrkirchenrat Hl. Kreuz zur Agape. Unter den zahlreichen Teilnehmenden an den Feierlichkeiten befanden sich auch Bürgermeister Simon Tschann und alle Stadträte, aber auch Guido Bargehr, Jahrgang 1928. Er war im Jahr 1935 in der Hl. Kreuzkirche erstmals zum Tisch des Herrn geladen und zählt zu den letzten Zeugen der Erbauung des Sakralgebäudes. Zu jenen Personen, die sich der Hl. Kreuzkirche emotional stark verbunden fühlen, zählt auch Andrea Bilgeri. Mit leuchtenden Augen erzählte sie bei der Agape: „Meine Mutter, Anna Mang, Jahrgang 1921, hat als Kind in der Volksschule mitgeholfen, die Glocken der Hl. Kreuzkirche bei der Einweihung in den Turm hinaufzuziehen.“ Dieses Erlebnis blieb Anna Mang ihr Leben lang in guter Erinnerung.
Bericht & Fotos: Gerhard Scopoli